Vereinbarkeit ist eine Lüge
- 3fachMamasLeben (zur Erleichterung des Lesens
- 15. Aug. 2018
- 3 Min. Lesezeit

Reden wir doch heute mal von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf - vielmehr ich rede davon.
Nach reiflicher Recherche und der Nutzung des gesunden Menschenverstandes gepaart mit einer gesunden Portion Liebe, komme ich zu dem Schluss, dass diese Vereinbarkeit eine Lüge ist.
Gehen wir das Ganze logisch an. Ein Mensch kann zur gleichen Zeit nur eine Sache zu 100 % machen - es sei denn er ist eine Hexe aus mehreren bekannten Kinofilmen, die mit zwei Zaubererfreunden immer wieder Unheil verreitelt.
An sich kriecht man als Mutter (spätestens) mehrerer Kinder regelmäßig auf dem Zahnfleisch, auch ohne noch einen bezahlten Job "einzuschieben". Denn, für diejenigen, die diese Tatsache entweder verdrängen oder verleugnen, Mutter zu sein - unabhängig vom Haushalt - ist bereits ein Full-time-Job. Will man eine Mutter sein, die für ihre Kinder da ist und nicht noch zusätzlich einer Erwerbsarbeit nachgeht, gilt man in dieser Gesellschaft als minderwertig und bekommt das überall zu spüren. Spätestens wenn man kein gut gefülltes Bankkonto im Rücken hat, ist man völlig unten durch - obwohl jede Mutter der Gesellschaft einen Gefallen tut, bekommt sie nichts von ihr zurück. Will man da sein, wenn die Kinder morgens aufstehen, sich fertig machen, frühstücken und zur Schule/Kita los müssen; und Mittags, wenn sie von der Schule/Kita kommen; sprich, will man ihnen ein Heim bieten, in dem sie sich geborgen fühlen und wissen, dass immer jemand für sie da ist, dann ist das ein Fulltimejob. Ganz zu schweigen von Arztbesuchen, Kinderkrankheiten, Freizeitaktivitäten, wo man gerade kleinere Kinder nicht alleine lassen kann. So, jetzt soll Frau also noch Karriere machen, oder zumindest gefälligst für einen Mindestlohn arbeiten gehen, um der (oben bereits erwähnten) Gesellschaft nicht zur Last zu fallen. Macht Frau dies tatsächlich - ich betone das 'Frau' mit Absicht - gilt sie als Rabenmutter. Ein arbeitender Vater, der kaum Zeit für seine Familie hat, ist übrigens trotz allem ein toller Vater, wenn er mal am Wochenende ein paar Stunden mit seinen Kindern verbringt oder nicht?
Zudem schlägt sie sich mit Schuldgefühlen herum, weil sie tief im Inneren weiß, dass es nicht egal ist, wer sich um das Kind kümmert und viele trauern aufgrund der Tatsache, dass sie kaum Zeit für ihre Kinder haben und viele wichtige Ereignisse in deren Leben nur durch Hörensagen erleben.
Legen wir zudem die Tatsache zu Grunde, dass Frau auch durch die Ehe nicht mehr abgesichert ist, selbst wenn der Ehenmann gutes Geld verdient, da es hierzulande gar nicht möglich ist, ihn 'bis aufs Hemd auszuziehen'. Frau kann bei einer Trennung froh sein, wenn sie nicht direkt auf Leistungen nach SGB II (Hartz IV) angewiesen ist. Fälle aus meiner direkten Bekanntschaft sowie mein eigener, zeigen klar und deutlich, sobald Frau schwanger ist (und beabsichtigt das Kind zu behalten) ist ihr Leben, wie sie es kannte, mit all seinen Möglichkeiten vorbei - es sei denn, sie ist selbst finanziell versorgt, also reich. Ebenso nicht außer Acht zu lassen ist der Anspruch, den Frau an sich selbst und Andere hat, unter Anderem hervorgerufen durch die Werbeindustrie, die uns in Spots ganz klar zeigt, wie eine 'gute Mutter' zu sein hat und wie es gefälligst bei ihr zu Hause aussieht. Fazit: Entweder ich bin acht bis zehn Stunden außer Haus, um arbeiten zu gehen - und danach auch fix und fertig - oder ich kann voll für meine Kinder da sein, beides geht einfach nicht. Nicht einmal dann, wenn ich die Kinder mit zur Arbeit nehmen könnte oder gar zu Hause arbeiten kann. und dieses Damoklesschwert hängt gemeinhin über den Müttern, nicht über den Vätern.
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