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Wir brauchen flächendeckend Kitas und Horte, die sich den Arbeitszeiten der Eltern unterordnen, nich

  • 3fachMamasLeben (zur Erleichterung des Lesens
  • 10. Mai 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Kita

Ich weiß, damit stoße ich auf großen Widerstand, aber auch auf großen Zuspruch, wenn ich sage: "Die Kita- und Hortbetreuungszeiten haben sich den Arbeitszeiten der Eltern anzupassen." Denn mal im Ernst, was bringen mir sonst Kita und Hort?

Sozialverhalten lernen meine Kinder auch untereinander und konnten es alle längst, bevor sie die Kita besuchten.

Es geht um die Kinderbetreuung in der Zeit, in der ich als "anständiger Bürger" gefälligst meinen Lebenunterhalt und den meiner Kinder selbst zu verdienen habe.

Die Tatsache, in eine typisch deutsche Familie hineingeboren worden zu sein, in der sich jeder, der noch lebt, selbst der Nächste ist, ist offenbar von mir allein verschuldet, ebenso wie die Tatsache, dass ich hierzulande den Kindesvater nicht dazu zwingen kann, für seine Kinder arbeiten zu gehen. Gut, sei's drum, ich muss mit dem arbeiten, was ich habe.

Wie ich bereits mehrfach erwähnt habe, ist es für eine alleinerziehende Frau, mit mehr als einem Kind, schon fast unmöglich eine einigermaßen anständig bezahlte Arbeitsstelle zu bekommen. Aber eine Arbeitsstelle, die unbefristet ist und in auch mit dem Fahrrad erreichbarer Entfernung, die sich zeitlich nur in dem Rahmen bewegt, die einem die Kita gestattet - zumeist von frühestens 8:00 bis etwa 13:00, die Zeit des Hin- und Rückwegs muss ja mit eingerechnet werden und man muss immer die Möglichkeit haben, pünktlich Feierabend zu machen, denn da versteht die Kita überhaupt keinen Spaß, schließlich wollen die dort auch pünktlich Feierabend machen - zu bekommen, ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Es gibt solche Arbeitsstellen, keine Frage. Leider bewerben sich um diese Stellen auch gelangweilte Hausfrauen oder Studenten, die sich ein Zubrot verdienen wollen und 'zeitlich flexibel' sowie jederzeit einsetzbar sind. Wer bekommt also diese Stelle?

Ebenso gibt es so genannte Ganztagsschulen, die auch ein Nachmittagsprogramm anbieten, häufig aber nicht an allen Werktagen. Bei unserer Grundschule gibt es das Ganztagsangebot nur Montags bis Donnerstags und dafür keinen Hort.

Zudem sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass sich auf eine Stelle gemeinhin sagen wir mal grob geschätzt etwa 100 Bewerber melden und nicht alle sind alleinerziehend und könnten jederzeit wegen eines kranken Kindes ausfallen - die Chance steht also 1 : 100.

Ich persönlich empfinde es als Unverschämtheit, dass man ohnehin schon gezwungen ist, auf Arbeit zurück zu greifen, die aus guten Gründen niemand machen will, aber selbst die sind logistisch eine Herausforderung.

Also zurück zu meiner Aussage: "Wir brauchen flächendeckend Kitas und Horte, die sich den Arbeitszeiten der Eltern unterordnen, nicht umgekehrt." Und noch viel wichtiger: "Wir bauchen ein emanzipatorisches¹ bedingungsfreies Grundeinkommen!"

¹ alleinstehend - wird immer ausgezahlt und mit keinem Einkommen verrechnet.

 
 
 

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